Born digital - neue Archivaliengattungen und ihre Bearbeitung im Archiv

28. Archivwissenschaftliches Kolloquium

Veranstalter
Archivschule Marburg - Hochschule für Archivwissenschaft
PLZ
35037
Ort
Marburg
Land
Deutschland
Findet statt
Hybrid
Vom - Bis
04.06.2024 - 05.06.2024
Von
Robert Meier, Archivschule Marburg, Archivschule Marburg

28. Archivwissenschaftliches Kolloquium

28. Archivwissenschaftliches Kolloquium

Seit den 1970er Jahren sind zahlreiche digitale Unterlagengattungen entstanden. Seit den 1990er Jahren werden sie auch als Archivalien angesprochen, in die Archive übernommen und dort bearbeitet. Einige davon existierten schon als konventionelle Archivalien, wie Akten, Fotos, Filme und Töne. Andere sind Kinder der digitalen Welt. Dazu zählen Fachverfahren, Webseiten, soziale Medien, E-Mails, Messengerdienste und andere. Diese Archivalien werden in die Archive übernommen, dort aufbereitet und in naher Zukunft für die Nutzung bereitgestellt. Durch ihre Andersartigkeit fordern sie die Archivarinnen, Archivare und die Archivwissenschaft in vielfältiger Weise heraus: Analoge Archivalien sind als physische Einheiten vorhanden, die in der Regel bei der Archivierung nicht oder kaum verändert werden. Digitale Archivalien sind vor ihrer Archivierung als Einheiten zu definieren. Analoge Archivalien sind entweder in einem guten Erhaltungszustand oder sie werden restauriert, um für lange Zeiträume aufbewahrt zu werden. Die Erhaltung digitaler Archivalien erfordert zyklisch ablaufende organisatorische und technische Prozesse, die die ständige Aufmerksamkeit der Archivare und Archivarinnen erfordern. Die Erschließung analoger Archivalien ist eine Aufgabe für Menschen. Für digitale Archivalien können viele Erschließungsinformationen dagegen automatisiert erfasst werden.

Ein weiterer Aspekt ist die Forderung von Zielgruppen der Archive, analoge Archivalien zu digitalisieren, um den Nutzungskomfort zu verbessern. Dadurch entstehen neue Aufwände in den Archiven. Bei digitalen Archivalien ist der Nutzungskomfort schon bei der Übernahme ins Archiv mitzudenken und dauerhaft zu erhalten.

Aus allen diesen Fragestellungen und sicherlich vielen weiteren ergibt sich ein Themenspektrum, das beim 28. Archivwissenschaftlichen Kolloquium betrachtet und diskutiert werden soll.

Programm

Dienstag, 4. Juni 2024

10.30 Uhr Eröffnung
Dr. Irmgard Christa Becker, Archivschule Marburg

10.45 Uhr Eröffnungsvortrag
Strukturierung der Einzelinformationen. Einige Überlegungen zu digitalen Archivaliengattungen und -einheiten
Prof. Dr. Christian Keitel, Landesarchiv Baden-Württemberg

11.30 Uhr Pause

11.45 Uhr SEKTION 1
Grundsätzliches zur Digitalen Quellenkunde
Moderation: Dr. Irmgard Christa Becker

Quod non est in actis, non est in mundo – oder: Warum die klassische Aktenführung an Bedeutung verliert und welche Konsequenzen das für die archivische Arbeit hat
Dr. Maria von Loewenich, Bundesarchiv

Out of the box und mitten hinein in die digitale Un-Ordnung!
Internationale archivwissenschaftliche Perspektiven zu einer E-Mail-Archivalienkunde
Maria Benauer BA MSc, Stadtarchiv Dornbirn Österreich

20 Jahre elektronische Aktenführung im Magistrat der Stadt Wien – ein Erfahrungsbericht
MMag.a Karin Winter, Wiener Stadt- und Landesarchiv

13.15 Uhr Pause

14.30 Uhr SEKTION 2a
EAkte und Fachverfahren in der Praxis
Moderation: Dr. Dominik Haffer

„Was du heute kannst besorgen, verschiebe nicht auf morgen“ - Preservation Planning als Bestandteil des Pre-Ingest
Antje Lengnik, Niedersächsisches Landesarchiv

Access vor Ingest – Nutzung und Qualitätssicherung als Aspekte der Übernahme von Daten aus einem Gewerberegister
Annette Birkenholz und Maria Liebich, Stadtarchiv Nürnberg

Vom Arbeitsmittel zur Dokumentation und zurück? Entwicklung und Überlieferung der E-Verwaltungsakte in NRW
Dr. Franziska Klein, Landesarchiv Nordrhein-Westfalen

16.00 Uhr Pause

16.15 Uhr SEKTION 2b
Fachverfahren
Moderation: Dr. Karsten Uhde

Zurück und in die Zukunft?! Überlieferung von E-Akten zwischen elektrifizierten analogen Akten und digitalen Entwicklungen
Dr. Jan Ludwig, Bundesarchiv

Geodaten für die Zukunft sichern. Grundlagen, Anforderungen, Perspektiven
Niklas Alt M.A., Hessisches Institut für Landesgeschichte

17.15 Uhr Ende des 1. Tages

Mittwoch, 5. Juni 2024

08.30 Uhr SEKTION 3
Fotos, Filme, Videos und Töne
Moderation: Dr. Florian Lehrmann

No Limits? Die Archivierung digitaler Filme, Töne und Fotos in einem Kommunalarchiv – ein Werkstattbericht
Anne Pfeuffer, Stadtarchiv Braunschweig

Navigieren in der digitalen Flut: Einsatz von KI in
multimedialen Archiven
Dipl. Ing. Informatik Markus Stauffiger, 4eyes Basel, Schweiz

9.30 Uhr Pause

10.00 Uhr SEKTION 4
Andere digitale Formate
Moderation: Dr. Robert Meier

Eine eierlegende Wollmilchsau? Annäherung an die Bewertung, Erschließung und Zugänglichmachung von Email-Konten mit Hilfe von ePADD
Dr. Esther-Julia Howell, IfZ-Archiv München

Teilautomatisierte Erschließung von digitalen Daten mittels Python-Skript
Isabell Schönecker, Niedersächsisches Landesarchiv

Transparenz bewahren: Open Government Data im Bundesarchiv
Anne Herfurth, BMI/Felix Lange, Bundesarchiv

11.30 Uhr Pause

11.45 Uhr Abschlussdiskussion
Moderation: Dr. Irmgard Christa Becker, Archivschule Marburg

12.30/13.00 Uhr Ende der Veranstaltung

https://www.archivschule.de
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Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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